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Einführung in die „schwarze Kunst“ - Besuch in der Abteilung Drucktechnik des Deutschen Museums

Avatar of Student/in Student/in | 17. März 2015 | Führung, Führung | Bibliothek, Ausstellung, Ausstellung | Bibliothek



Museumsinsel München

Keine Angst - Hexereien oder satanische Rituale haben wir vom Kurs 2013/16 am 16.03.2015 in der Abteilung Drucktechnik des Deutschen Museums nicht gezeigt bekommen. Stattdessen führten uns der Drucker Peter Clara und sein Kollege Helmut Spiegel, gelernter Setzer, auf unterhaltsame Weise in die „Druckkunst“ ein - die Kunst, Text und Bild auf Papier zu bringen und in beinahe beliebiger Menge zu vervielfältigen. Heute fast eine Selbstverständlichkeit, war das Drucken dennoch grundlegend für die weite Verbreitung von Ideen und die Entstehung unserer modernen (Medien-)Welt.

Die Abteilung Drucktechnik gehört seit der Gründung des Deutschen Museums zum festen Kanon der Ausstellungen. Ab Ende diesen Jahres wird sie allerdings aufgrund anstehender Renovierungen und Umgestaltungen für einige Zeit nicht mehr zugänglich sein. Umso glücklicher waren wir, dass unser Besuch, den wir auf unsere eigene Initiative hin unternahmen, noch vorher stattfinden konnte.

Auf eigenen Wunsch begannen wir unsere Führung nicht bei den Anfängen des Druckens mit der berühmten Gutenbergschen Druckerpresse, die im 15. Jahrhundert die Welt revolutionierte, sondern starteten mit dem nächsten großen Entwicklungsschritt zur Zeit der Industrialisierung.
Im 19. Jahrhundert kam es zu einer rasanten Mechanisierung aller drucktechnischen Arbeitsschritte – egal ob Setzen, Gießen oder der eigentliche Druckvorgang selbst.
Anhand der ausgestellten Druckmaschinen durften wir auf unserer zweieinhalbstündigen Tour die einzelnen Entwicklungsschritte nachvollziehen, die dadurch auf einmal viel plastischer vor Augen traten als im eher theoretischen Buchgeschichte-Kurs…
Beginnend mit der ältesten noch erhaltenen Schnellpresse bis hin zur Rotationspresse erklärten uns Peter Clara und Helmut Spiegel die technischen Funktionalitäten der verschiedenen Druckmaschinen und führten uns einige davon live vor. Hoch-, Flach- oder Tiefdruck waren anschließend kein Buch mit sieben Siegeln mehr für uns.
In Staunen versetzte uns auch das sogenannte „achte Weltwunder“ – die von Ottmar Mergenthaler entwickelte Linotype, eine Maschine, mit der Gießen und Setzen in einem Arbeitsschritt kombiniert wurden und ganze Zeilen aus Blei hergestellt werden konnten.
Und auch das beliebteste Reproduktionsverfahren für Bilder aus der Zeit, die Lithographie, konnten wir uns anhand der originalen Werkzeuge des Erfinders Alois Senefelder näher ansehen. Dabei machte sich die große Erfahrung der beiden Führenden bemerkbar, die auf jede unserer technisch mehr oder weniger verständigen Fragen gute Erklärungen hatten - gelernt ist eben gelernt.
Bis hin zu den modernen Druckverfahren des Offset-Drucks und der Produktion von fälschungssicheren (?!) Geldscheinen erhielten wir einen guten Überblick über alle Bereiche des Druckens und verließen beschwingt, voll neuem Wissen und mit einigen (selbst verständlich gedruckten) Andenken die Museumsinsel.

Damit wollen wir uns nun verabschieden, wie es in der Druckwelt üblich ist:
Gott grüß die Kunst!

Kurs Q3 Bibl. 2013/2016

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