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Hier berichten wir von den großen und kleinen Erlebnissen unserer Ausbildungsreise – von Exkursionen in alte und neue Bibliotheken, von Studienfahrten und Praktika in fernen und nicht ganz so fernen Städten, von Vorträgen, Konferenzen und natürlich dem Studienleben in München.

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Digital Humanities - Modebegriff oder neue Disziplin?

Avatar of Student/in Student/in | 17. November 2015 | Vortrag, Vortrag | Bibliothek



Prof. Christian Wolff

Digital + Geisteswissenschaften = 'Digital Humanities'. Was damit gemeint sein könnte, durften wir beim Vortrag von Herrn Professor Dr. Christian Wolff von der Universität Regensburg erfahren, der dort den Lehrstuhl für Medieninformatik innehat. Er selbst hat ein breitgefächertes Studium vorzuweisen, angefangen bei diversen Geisteswissenschaften bis hin zu naturwissenschaftlich-technischen Studien. Deshalb gilt er als Experte auf dem Gebiet der Digital Humanities und ist ein besonders bewandertes Exemplar der neuen Spezies "digital humanist". Die breitere Masse  dieser modernen Gattung bilden "normale" Geisteswissenschaftler, die sich für Informatik interessieren.

Laut Stephen Ramsay (University of Nebraska/Lincoln) geht es bei den Digital Humanities darum, Dinge zu bauen - was auch immer das bedeuten mag.  Unklar ist außerdem, ob es sich überhaupt um ein Fach, eine Methode oder eine bestimmte Denkweise handelt. Und warum gibt es eigentlich keine digitalen Naturwissenschafter?
Laut Prof. Wolff muss ein digitaler Geisteswissenschaftler fachspezifische Daten/Quellen digitalisieren, archivieren, modellieren sowie technisch operationalisieren können. Selber programmieren muss er nicht unbedingt, so weit geht das Interesse an Informatik dann doch nicht.
Eine bessere Vorstellung von "Digital Humanities" bieten vielleicht die vorgestellten Projekte, die man dem Begriff zuordnen kann: Latrinalia zum Beispiel, eine Online-Plattform, die Toilettensprüche sammelt, oder aber ein Tool zur interaktiven Visualisierung von Shakespeare-Dramen.

Welche Rolle die Bibliotheken bei diesen Entwicklungen einnehmen können oder sollen, wurde im Anschluss an den Vortrag diskutiert: Eine Aufgabe könnte die Archivierung des Outputs der "digital humanists" sein -  von Forschungsdaten bis hin zur fachlichen Kommunikation via E-Mail. Wir angehenden "digital librarians" (egal ob "natives" oder "immigrants") werden uns da wohl etwas überlegen müssen...

Kurs Q3 Bibl. 2014/17

PS: Wer sich für noch mehr Definitionsversuche interessiert, dem sei die Website http://whatisdigitalhumanities.com/ ans Herz gelegt!

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