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Hier berichten wir von den großen und kleinen Erlebnissen unserer Ausbildungsreise – von Exkursionen in alte und neue Bibliotheken, von Studienfahrten und Praktika in fernen und nicht ganz so fernen Städten, von Vorträgen, Konferenzen und natürlich dem Studienleben in München.

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"20 Kilometer Papier schaffen wir in 20 Minuten!" - Besuch im SZ Druckzentrum

Avatar of Student/in Student/in | 27. Dezember 2022 | Führung



Außenansicht des SZ Druckhauses

Im ersten Dezember-Schnee machte sich der Kurs 21/24 auf zum Druckzentrum der Süddeutschen Zeitung im Osten Münchens, um dort bei der Herstellung der Ausgabe für den nächsten Tag zuzusehen. Da die Zeitung über Nacht gedruckt wird, fand auch unsere Führung abends statt.

Bevor es für uns in die riesige Druckhalle ging, bekamen wir eine kleine Einführung in die Arbeit der Redaktion, bei der besonders das große Netz an Auslandskorrespondent:innen, über das nicht jede Zeitung verfügt, und die wichtige Arbeit des Investigativteams betont wurden, das gemeinsam mit Journalist:innen anderer Medienhäuser beispielsweise für die Enthüllung der Panama Papers verantwortlich war. Außerdem hörten wir einiges zur Geschichte der Süddeutschen Zeitung, die nach Kriegsende 1945 mit der Lizenzerteilung durch die US-amerikanische Militärregierung begann, und bekamen auch gleich noch einen Fun Fact, mit dem wir jetzt am Frühstückstisch glänzen können: Die Druckplatte der ersten Ausgabe der SZ, die am 06. Oktober 1945 erschien und 20 Pfennig kostete, war aus eingeschmolzenen Druckplatten für Hitlers Mein Kampf hergestellt worden.

Nach einigen Erklärungen zum Druckprozess und den Abläufen, die wir in der Druckhalle zu sehen bekommen würden, durften wir dann die heiligen Hallen betreten. Die fast 200 Meter lange Halle, in der sich die Drucktürme und Sortieranlagen aneinanderreihen, bot einen eindrucksvollen Blick. Hier fanden wir auch schnell heraus, wofür die Kopfhörer gedacht waren, die wir am Eingang aufgesetzt hatten: Bei dem Lärm der ratternden Maschinen hätten wir von den Ausführungen unseres Guides kein Wort mehr verstanden. So konnten wir mit Infos versorgt über Brücken hoch oben in der Halle und zwischen Drucktürmen hindurch spazieren, tonnenschwere Papierrollen mit 20 Kilometern Papier besichtigen, die sich bis zum Hallendach stapelten, und Förderbänder bestaunen, die sich tentakelartig kreuz und quer durch die Halle schlängelten und bei manchen von uns Erinnerungen an Spidermans Widersacher Doctor Octopus weckten. Hier konnten wir beobachten, wie die verschiedenen Ortsteile und Beilagen automatisiert ineinander sortiert und das Ganze anschließend für den Transport verpackt wurde. Interessant war für uns auch die Information, dass der Süddeutsche Verlag Vereinbarungen mit anderen Verlagen hat, sodass im Druckzentrum neben der Süddeutschen auch andere Zeitungen gedruckt und von dort aus verteilt werden. So findet dann auch die Süddeutsche von den Druckhäusern anderer Verlage aus ihren Weg in die weniger süddeutschen Teile Deutschlands. Am Ende unserer Führung bekamen wir schließlich die Ausgabe des nächsten Tages druckfrisch mit auf den Heimweg und waren damit dem Rest der Leser:innen ein paar Stunden voraus.

lm

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