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"Die Bibliothek der verbrannten Bücher" - Eine virtuelle Ausstellung der UB Augsburg

Avatar of Student/in Student/in | 12. April 2022 | Ausstellung | Bibliothek



Postkarte zur virtuellen Ausstellung "Die Bibliothek der verbrannten Bücher. Sammlung Georg P. Salzmann in der Universitätsbibliothek Augsburg"
Postkarte zur virtuellen Ausstellung "Die Bibliothek der verbrannten Bücher. Sammlung Georg P. Salzmann in der Universitätsbibliothek Augsburg". Bildnachweis: © Universität Augsburg

Heute, am 12. April 2022, ist die virtuelle Ausstellung „Die Bibliothek der verbrannten Bücher. Sammlung Georg P. Salzmann in der Universitätsbibliothek Augsburg“ online gegangen, auf die ich gerne in diesem Blogpost aufmerksam machen möchte.

Im Rahmen meines Praktikums an der UB Augsburg durfte ich letztes Jahr das Ausstellungsprojekt in seiner Anfangsphase begleiten, indem ich der Kuratorin Dr. Andrea Voß bei der Konzeption und Projektplanung unterstütze. Umso mehr freut es mich, dass die Ausstellung nun online ist und sehr anschaulich und interessant in die Sammlung Salzmann der UB Augsburg einführt.

Bei dem Thema der Ausstellung, der Sammlung Salzmann, handelt es sich um eine umfangreiche Sammlung derjenigen Literatur, die in der Zeit zwischen 1933 und 1945 verfemt und verboten wurde. Mit Bezug auf die Bücherverbrennungen im Jahr 1933, denen viele dieser Werke zum Opfer fielen, wird die Sammlung auch als „Bibliothek der verbrannten Bücher“ bezeichnet. Die einst private Büchersammlung von Georg P. Salzmann (1929-2013) wurde 2009 von der UB Augsburg übernommen und seither durch gezielte Zukäufe ergänzt und erweitert. Derzeit zählt sie ca. 9 700 Titel (darunter viele Erstausgaben) und es sind darin über 300 Autor:innen vertreten. Nach dem Ankauf wurde für die „Bibliothek der verbrannten Bücher” ein öffentlich zugänglicher Sonderlesesaal in der Teilbibliothek Geisteswissenschaften der UB Augsburg eingerichtet, in dem viele der Sammlungsstücke von Interessierten eingesehen werden können.

Großes Anliegen des Sammlers Georg P. Salzmann war es, dass die Sammlung einem breiten Publikum, vor allem den jungen Leuten, zugänglich wird und bleibt. Denn die Erinnerung an die damals verachteten Autor:innen, deren Existenzgrundlagen zerstört und die sich zum Gang ins Exil gezwungen sahen, sollte wach­gehalten und deren Werke nicht vergessen werden.

In diesem Sinne ist die neue (und erste) virtuelle Dauerausstellung der UB Augsburg ein erfreuliches Angebot, da sie die Sammlung Salzmann ins Digitale überführt und so für eine breitere Öffentlichkeit erfahrbar macht.

In der Online-Ausstellung werden ausgewählte Sammlungsstücke und einzelne Autor:innen der verb(r)annten Bücher exemplarisch präsentiert. Die verwendeten Beispiele veranschaulichen nicht nur die Charakteristika der Sammlung, sondern auch die Schicksale von verfemten Autor:innen. Daneben finden sich in der virtuellen Ausstellung auch Hintergrundinformationen, beispielsweise zu den Bücherverbrennungen 1933 und zur deutschsprachigen Exil-Literatur, welche die Sammlung in ihren historischen Kontext einbetten. Außerdem werden die Beweggründe und die lange Sammlertätigkeit von Georg P. Salzmann thematisiert, wobei der Sammler durch einen eingebundenen BR-Film von 1990 auch selbst zu Wort kommt.

Wortwolke aus der Online-Ausstellung mit den in der Sammlung vertretenen Autor:innen.
Wortwolke aus der Online-Ausstellung mit den in der Sammlung vertretenen Autor:innen. Bildnachweis: © Universität Augsburg

Die virtuelle Ausstellung fühlt sich wie ein Rundgang durch die einzigartige Literatursammlung an und lädt zum Entdecken ein. Sie inkludiert neben bekannten Autor:innen, wie z.B. Stefan Zweig oder Lion Feuchtwanger, auch explizit unbekanntere Personen, wie z.B. Ernst Weiß oder Irmgard Keun. Die „Bibliothek der verbrannten Bücher“ ist somit ein wichtiger Beitrag gegen das Vergessen von Literaturwerken und Schriftsteller:innen des 20. Jahrhunderts.

Alle, die sich für die Ausstellung interessieren, sind herzlich eingeladen hier einzutreten!

 

Tamara Kirn (Kurs 20/23)

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1 Kommentar(e)

Mitstudentin |

12. April 2022

Vielen Dank für den in mehrfacher Hinsicht interessanten Hinweis! Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass die DDB ein Ausstellungs-Tool anbietet ...