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Bibliotheksrekorde: die größte Ausleihbibliothek

Avatar of Student/in Student/in | 27. März 2021 | Bibliotheken | International



Bibliotheksrekorde: die größte Ausleihbibliothek

Bibliotheksrekorde haben wir im Blog schon öfters thematisiert, so wissen wir schon, welches die größte Bibliothek, die nördlichste Bibliothek und die mit dem größten Lesesaal ist.

Schaut man sich die größten Bibliotheken der Welt aber mal an, stellt man fest, dass die meisten davon Nationalbibliotheken sind, die reine Präsenzbibliotheken sind, deren Bestand demzufolge nicht entleihbar ist, sondern nur vor Ort konsultiert werden kann. Welches ist aber die größte Ausleihbibliothek der Welt?

Es ist… Trommelwirbel – die Shanghai-Bibliothek in Shanghai, China, mit 56 Mio. Medieneinheiten.

Interessant ist, dass sie sowohl als öffentliche Zentralbibliothek für die Bevölkerung fungiert wie auch als naturwissenschaftliche Forschungsbibliothek, da sie am Institute of Scientific and Technical Information of Shanghai angesiedelt ist. Benutzerausweis und Ausleihe sind für jede(n) ab 14 Jahren kostenlos, lediglich ein Pfand von 100 Renminbi (ca. 13 €) muss hinterlegt werden.

Ganz knapp dahinter auf Platz 2 liegt die New York Public Library mit 55 Mio. Medieneinheiten (die sich allerdings auf ebenfalls rekordverdächtige 92 Standorte verteilen). Auch hier sind Benutzerausweis und Ausleihe kostenlos – dies war übrigens Grund genug für die NYPL, zum Black Friday 2018 in der New York Times eine satirische, ganzseitige Zeitungsanzeige zu veröffentlichen. Zitat: “Alle Bücher kostenlos”, “Nur für unbegrenzte Zeit”, “Gratis Rückgaben”…

Wenn wir den Blick nach Europa wenden, finden wir die größte Ausleihbibliothek des Kontinents übrigens in Kopenhagen, in der Königlichen Bibliothek (Bestand: 42 Mio. Medieneinheiten). Unsere Bayerische Staatsbibliothek kann sich außerdem damit trösten, die größte Ausleihbibliothek im deutschsprachigen Raum zu sein, egal, ob man nur die 10,8 Mio. gedruckten Bände oder alle 33 Mio. Medieneinheiten zählt. Dahinter liegt die UB der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit 10,3 Mio. Medieneinheiten.

 

(Bildnachweis: Another Believer, via Wikimedia Commons)

(ag)

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2 Kommentar(e)

ag (Autor) |

29. März 2021

Die Frage ist tatsächlich interessant. Allerdings müssen wir dabei berücksichtigen, dass die Trennung in ÖB und WB in vielen Ländern nicht so strikt gesehen wird bzw. im Auflösen begriffen ist: Die Bibliothèque nationale de France z.B. hat an ihrem Hauptstandort auch eine Art "ÖB-Etage" (nur ist der Bestand dort nicht ausleihbar), die russische National Public Library for Science and Technology ist eine öffentliche wie wissenschaftliche STM-Bibliothek (8 Mio. Bände), und auch im deutschsprachigen Raum gibt es Mischformen: die Zentralbibliothek Zürich ist sowohl WB als auch ÖB (6 Mio. Medieneinheiten), genauso die ZLB Berlin (ca. 3,4 Mio. Medieneinheiten), die in der Dt. Bibliotheksstatistik als Regionalbibliothek und damit als wissenschaftl. Bibliothek geführt wird (die ZLB ist, glaube ich, auch keine Einzelbibliothek, sondern ein Bibliothekssystem aus Stadtbibliothek Berlin und Amerika-Gedenkbibliothek). Die größte ÖB im deutschsprachigen Raum, die wirklich NUR ÖB ist, scheint laut DBS die Münchner Stadtbibliothek (2,2 Mio. ME) zu sein, aber auch hier könnte man streiten, weil sie auch eine Musikbibliothek besitzt, die man als wissenschaftlich charakterisieren könnte. Es ist also kompliziert.

Das noch zusätzlich aufzusplitten nach ausleihbarem und nicht-ausleihbaren Bestand scheint unmöglich, denn entsprechende Statistiken werden in der Regel nicht geführt bzw. veröffentlicht.


p.delin@web.de |

27. März 2021

Interessant wäre nicht nur die Frage, wer Zugang zu ausleihbaren Beständen hat, sondern auch wie groß ausleibare Bestände mit dem Profil einer öffentlichen, also explizit nicht wissenschaftlichen Bibliothek sind. In Europa dürfte die größte öffentliche Bibliothek die von Glasgow sein. Aber vieles ist dort nicht ausleihbar. Den größten ausleihbaren Bestand einer öffentlichen Einzelbibliothek gibt es m. E. in Europa in der Zentral- und Landesbibliothek in Berlin.