An unserem zweiten Tag in Florenz waren wir schon fleißig unterwegs: nach unserer Besichtigung der Nationalbibliothek und der Basilica di Santa Croce waren wir mit Herrn Simane, Leiter der Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz, verabredet.
Er führte uns in den schönen Garten der Anlage, wo er uns zunächst die eine Frage beantwortete. Warum befindet sich so ein Institut hier in Florenz? Tja, weil es eine besondere Stadt mit vielen Kunstwerken ist und Zentrum der Renaissancekultur war.
"Wir müssen hier sein!"

Da es aber hier noch nichts zum Forschen gab, wurde das Institut auf Eigeninitiative gegründet. Am Anfang hatte man nicht viel, sodass das Institut erst mal im Gästezimmer des Direktors untergebracht war. Kuschelig!

Seitdem hat sich das Institut sehr verändert. Zum einen ist aus dem Gästezimmer ein denkmalgeschütztes Gebäude in der florentiner Innenstadt geworden.
Wichtigstes Ziel ist es ideale Arbeitsbedingungen für die internationale Kunstforschung zu bieten.
Die Bibliothek war da natürlich sehr wichtig.

Und da gingen wir dann auch hin. Über mehrere Stockwerke verteilt befinden sich die Räume der Bibliothek. Es gibt keinen Lesesaal, stattdessen befinden sich in allen Zimmern Holztische mit Stühlen, an denen sich die Forscher breit machen.
Und wo sind die Bücher? Überall. Jede Wand ist bis unter die Decke mit Büchern in alten Holzregalen vollgestellt. Die sportliche Betätigung der Nutzer kommt hier nicht zu kurz, wenn man die vielen Leitern sieht. So stellt man sich eine Bibliothek vor!
Aber was ist das? Ein Büchersofa? Das haben wir nun wirklich noch nicht gesehen. Praktisch für das aufgeschlagene Buch und den müden Nutzer.

Da Herr Simane nun schon seit 22 Jahren in Florenz lebt, fragten wir ihn zum Abschluss, wie das Leben hier so ist.
Florenz ist auch nur eine normale Stadt, meinte er, aber die Hitze vier Monate lang ist schon sehr schlimm.
Da sind uns die zwei Wochen Hochsommer in Deutschland doch lieber.

Vielen Dank! Kurs 2016/19