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Hier berichten wir von den großen und kleinen Erlebnissen unserer Ausbildungsreise – von Exkursionen in alte und neue Bibliotheken, von Studienfahrten und Praktika in fernen und nicht ganz so fernen Städten, von Vorträgen, Konferenzen und natürlich dem Studienleben in München.

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Die Speicherbibliothek Garching – Von Buchautos bis Nitroglycerin

Avatar of Student/in Student/in | 17. November 2017 | Führung, Führung | Bibliothek



Bücherautos

Stellen Sie sich vor, Sie bekommen jeden Tag kostenlos 220 Zeitungen geliefert. Genau das passiert in der Zeitungsstelle der Speicherbibliothek Garching, wo sie durch Herrn Rothörl und seinen Kollegen von Anzeigenblättern befreit und systematisch geordnet werden, damit sie schließlich in gebundener Form für die Nachwelt aufbewahrt werden können. Wer sich jetzt denkt, eine Speicherbibliothek sei hier überflüssig, weil man alles elektronisch speichern kann, der sollte bedenken, dass das gebundene Buch immer noch der sicherste, kostengünstigste und rechtlich unkomplizierteste (vgl. Copyright) Aufbewahrungsort für Wissen ist.
Die Speicherbibliothek Garching, durch die Herr Bauer uns, den Kurs 3.QE 17/20, am 16.11.2017 führte, entstand aus der Notwendigkeit, den großen Bestand der BSB unterzubringen, die aufgrund ihres Archivauftrags viel Lagerraum benötigt.
Ab 6 Uhr morgens kommen die ersten Bestellungen der Medien an, die die Mitarbeiter ausheben müssen. Dazu machen sie sich mit ihren „Bücherautos“ auf den Weg an die entsprechenden Regale, die elektrisch (Garching I) oder elektronisch (Garching 2) bewegt werden können, um an die gewünschten Medien zu gelangen. Der Bauabschnitt I ist bereits 1986-1989 gebaut worden und verfügt deshalb über das ältere elektrische System, was bedeutet, dass sich die Regale nur bewegen, solange der entsprechende Schalter betätigt wird. Im Gegensatz dazu hat man im zweiten Bauabschnitt, der 2003-2005 entstand, die neuere Technik eingebaut, bei der eine einmalige Aktivierung des Schalters genügt, damit die Regale auseinander fahren. Nachts bewegen sie sich wie von Geisterhand, wodurch die Bücher genügend belüftet werden. Schließlich ist der größte Feind des Buches nicht der Kindle, sondern der Schimmel.
In der Speicherbibliothek werden nicht nur Bücher und Zeitungen aufbewahrt, sondern z.B. auch die bayerischen Katasterpläne der letzten 200 Jahre oder Glasplatten, auf denen der Bau von Schloss Neuschwanstein dokumentiert ist. In einem auf 6°C heruntergekühlten Raum finden sich auch explosive Bestände: Nitrofilme, die mit Nitroglycerin beschrieben sind. Aber keine Angst: Die Feuerwehr befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft und ist gut genug ausgerüstet, um selbst einen Atommeiler zu versorgen.
Die ausgelagerten Bestände der BSB sind also für die Nachwelt sicher aufbewahrt.
Vielen Dank für die kurzweilige Führung und die interessanten Einblicke!

Caroline Betz, Corinna Zeitler (Kurs QE 3 Bibl. 2017/2020)

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