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Hier berichten wir von den großen und kleinen Erlebnissen unserer Ausbildungsreise – von Exkursionen in alte und neue Bibliotheken, von Studienfahrten und Praktika in fernen und nicht ganz so fernen Städten, von Vorträgen, Konferenzen und natürlich dem Studienleben in München.

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Weltkarte




Bibliothekarische Gedankenreise

Avatar of Student/in Student/in | 02. April 2020 | Gedankensprünge, Lesestoff



Spaziergang in die Welt der Bücher

In dieser schweren Zeit, in der fast alle alleine zu Hause im Home Office arbeiten, kann eine Gedankenreise nie schaden – natürlich eine bibliothekarische Gedankenreise ;)

Suchen Sie sich also eine bequeme Sitzposition und entspannen Sie sich!

Versetzen Sie sich in folgende Situation: Sie verlassen das Haus, spüren den kühlen Wind auf der Haut. Die ersten Vögel des Morgens zwitschern, die Sonne bricht hinter Wolken hervor.

Sie steigen ins Auto, in die U-Bahn, den Bus, aufs Rad oder in den Zug. Die Landschaft zieht an Ihnen vorbei, leise hören Sie Ihre Lieblingsmusik. Diejenigen von Ihnen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen sehen sich um und sind froh, noch einen Sitzplatz ergattert zu haben.

Nachdem Sie Fahrrad oder Auto abgestellt haben oder aus dem ÖPNV ausgestiegen sind, gehen Sie Ihren gewohnten Weg zur Arbeitsstelle. Sie sehen die Ihnen so vertrauten Gebäude, spüren die Wärme der Sonne im Gesicht. Sie kramen nach Ihrem Schlüssel, stempeln und grüßen beim Betreten des Büros die Kolleg*innen. Es riecht nach Kaffee. Sie wissen, dies wird ein guter Tag.

Erst mal fahren sie den Rechner hoch, lesen Ihre Mails. Während Sie eine Tasse Kaffee oder Tee trinken, unterhalten Sie sich mit den Kolleg*innen. Anschließend machen Sie einen Ausflug in den Lesesaal. Auf dem Weg begegnen Ihnen einige bekannte Gesichter, man lächelt Sie an und hält Ihnen die Tür auf. Sie nicken der Lesesaalaufsicht zu. Drinnen herrscht Ruhe – zumindest dem ersten Anschein nach. Bald aber nehmen Sie ganz deutlich das Geflüster wahr, das monotone Tippen auf Laptoptastaturen. Bücher werden auf und zu geschlagen. Die Nutzer laufen herum, die Kollegin schiebt einen Bücherwagen. Sie lassen den Blick schweifen. Bücherregale. Eifrig arbeitende, aber auch schlafende Nutzer. Fenster, durch die das sanfte Morgenlicht dringt. Sie gehen näher an ein Regal heran. Schon wieder so unordentlich! Seufzend nehmen Sie ein Buch heraus, Sie lassen die Finger über den Schnitt gleiten. Es riecht nach Buch. Dann stellen Sie wieder es an die richtige Stelle. Danach haben Sie einen seltsam staubigen Belag auf den Händen.

Schon fast Mittag. Sie beeilen sich, um noch vorm großen Ansturm der Studierenden in die Mensa zu kommen. In der Reihe vor der Essensausgabe sehen Sie schon Ihre Kolleg*innen, Ihre tägliche Mittagessen-Gruppe, und gesellen sich dazu, nachdem Sie den verbleibenden Betrag auf Ihrer Mensakarte überprüft haben. Wie immer können Sie sich nicht entscheiden, was Sie essen sollen… Sie nehmen das, was am besten aussieht. Oh, und Nachtisch! Nach dem Bezahlen suchen Sie sich einen Platz. Die Kolleg*innen erzählen, Sie lachen gemeinsam über den neuesten Klatsch aus der UB. Das Essen schmeckt mittelmäßig. Gott sei Dank haben Sie noch ein Dessert genommen. Das ist immer am besten! Die halbe Stunde ist viel zu schnell um und Sie gehen wieder an Ihren Arbeitsplatz zurück.

Die Sonne steht nun sehr hoch am Himmel, Sie schließen die Vorhänge ein bisschen und arbeiten weiter. Immer wieder korrigieren Sie Ihre Sitzposition, strecken sich und blinzeln. Irgendwann ereilt Sie das Nachmittagstief und Sie gähnen herzhaft. Ein Kaffee wäre recht. Wie gut, dass Ihr Lieblingskollege schon einen vorbereitet hat! Danach geht es gleich viel besser mit Ihrer Arbeit voran. Irgendwann klingelt das Telefon, aber nicht für Sie. Trotzdem sind Sie ein bisschen abgelenkt und nutzen die Chance, um aufzustehen, ein paar Schritte zu gehen und das Fenster zu öffnen.

Nach und nach verabschieden sich die ersten Kolleg*innen in den Feierabend. Auch Sie packen Ihre Sachen zusammen, machen das Licht aus, schließen die Tür ab und gehen. Sie freuen sich auf zu Hause, aber auch darauf, morgen wieder alle wiederzusehen. Sie hören das Geräusch der Stempeluhr schon von weitem. Sie sind nicht der/die einzige, die heimgeht. Lächelnd schlendern Sie in der Abendsonne zu Ihrem Verkehrsmittel der Wahl – oder Sie rennen, weil Sie wie immer zu spät dran sind, um den Bus zu erwischen. Als Sie zu Hause ankommen, geht schon langsam die Sonne unter. Der Himmel glüht in einer tiefroten Farbe, Vögel ziehen vorbei. Sie sind sehr zufrieden und freuen sich auf den nächsten Tag.

So, nun bitte wieder in die Realität zurückkommen und nicht traurig sein. So werden wir schon bald wieder leben! Keine Sorge! Schreiben Sie doch einfach Ihren Kollegen und fragen, wie es ihnen geht! Sie freuen sich bestimmt :)

Alles Gute, bleiben Sie gesund!

 

Christina Prell

Bild von Pixabay

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2 Kommentar(e)

Katrin Hildenbrand |

07. April 2020

Schön geschrieben, liebe Frau Prell! :)

Viele Grüße aus dem Homeoffice und bleiben Sie auch gesund!


Studierender |

03. April 2020

Sehr schön :)