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Kalte Gassen im Dark Center: unser Ausflug ins LRZ

Avatar of Student/in Student/in | 12. Februar 2020 | Führung



Was passiert eigentlich in einem Hochleistungsrechenzentrum? Diese und andere spannende Fragen wurden uns, dem Kurs 18/21, von Herrn Oesmann und seinen Kollegen beantwortet, als wir eine Führung durch das Leibniz Rechenzentrum bekommen haben. So konnten wir erfahren, dass das LRZ das größte deutsche Hochschulrechenzentrum ist, ohne zu einer Hochschule zu gehören. Es ist der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unterstellt, versorgt aber auch die LMU und TU mit ihren Services. Als Dienstleister bietet es u.a. IT-Security, Backup & Archive und vor allem computergestützte Simulationen für Forschung und Wissenschaft an. Der Einsatzbereich dafür ist sehr breit: von Erdbebenforschung über Brustkrebsbehandlung bis hin zu Klimaanlagen in Schnellzügen ist alles dabei.

Nach einer kurzen Sicherheitsbelehrung (Bitte nichts anfassen oder herausziehen! Nicht auf die Kabel pinkeln!) wurden wir in Gruppen durch das Hardwaregebäude geführt. Dieses Gebäude wird auch als Dark Center bezeichnet, weil hier normalerweise nur Maschinen und keine Menschen arbeiten. Beim Betreten der Räume fielen uns direkt die Klebefelder vor den Türen auf: sie sollen den an den Schuhen hereingetragenen Schmutz binden und so die Elektronik schützen. Wir bewunderten u.a. den SuperMUC NG, den derzeit 9.-schnellsten Computer der Welt. Dank technischem Fortschritt verbraucht er viel weniger Ressourcen als seine Vorgänger SuperMUC Phase 1 und 2 (z.B. Platz & Strom) und ist dabei noch leistungsfähiger: er schafft bis zu 27 Billiarden Gleitkommaoperationen pro Sekunde. Wer ihn hoch- oder herunterfahren möchte, muss aber viel Zeit mitbringen: das Herunterfahren dauert etwa 1,5 Stunden; das Hochfahren schlappe 5 bis 6. Da die Hochleistungsrechner der Phase 1 und 2 einerseits viel Abwärme produzieren und andererseits stark gekühlt werden müssen, wurden sogenannte kalte und warme Gassen geschaffen, in denen sich die unterschiedlichen Temperaturen nicht vermischen. Durch eine dieser warmen Gänge durften wir einmal hindurchlaufen und uns von der warmen Abluft anfönen lassen.

Anschließend erfuhren wir auf spielerische Art und Weise, was Visualisierung von Wissenschaft bedeuten kann. So wurde uns die Temperaturverteilung innerhalb der Erdkugel und die Verschiebung der tektonischen Platten anhand einer Simulation gezeigt; wir erkundeten eine virtuelle Rekonstruktion des Kaisersaals der neuen Residenz Bamberg in der CAVE und versuchten Bakterien in einer virtuellen Blutbahn auszuweichen. Bei der CAVE (Computer Aided Visual Environment) handelt es sich um einen würfelförmigen Raum, dessen Wände für 3D-Projektionen genutzt werden und der es somit ermöglicht, virtuelle Räume zu „betreten“. Um sie zu benutzen, muss man sich allerdings erstmal zum „Hirsch“ machen: durch eine spezielle3D-Brille, die einem Hirschgeweih ähnelt, wird man im Raum verortet und die eigenen Bewegungen werden registriert.

Hier ein Einblick in unseren Kampf gegen die Bakterien:

Bibliothekare auf Bazillenjagd
Bibliothekare auf Bazillenjagd
Bibliothekare auf Bazillenjagd
 

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1 Kommentar(e)

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13. Februar 2020

Klasse! Schön geschrieben. Einer der wenigen Beiträge, die mehr enthalten als "Kurs xy hat dies und das besucht".

Gerne mehr davon! =)