Herzlich Willkommen im Blog! Link zur Hauptseite des Blogs

Hier berichten wir von den großen und kleinen Erlebnissen unserer Ausbildungsreise – von Exkursionen in alte und neue Bibliotheken, von Studienfahrten und Praktika in fernen und nicht ganz so fernen Städten, von Vorträgen, Konferenzen und natürlich dem Studienleben in München.

Herzlich Willkommen im Blog! Link zur Hauptseite des Blogs

Weltkarte




Adventskalender (12): Die Weihnachtskarte der Universitätsbibliothek Regensburg: Von der Anbetung der Könige bis zur Schlittenfahrt

Avatar of Student/in Student/in | 12. Dezember 2019 | Adventskalender



 

Seit knapp zehn Jahren gibt es an der Universitätsbibliothek Regensburg jedes Jahr eine Weihnachtskarte. Es handelt sich dabei aber nicht einfach nur um eine gewöhnliche Weihnachtskarte, sondern um eine limitierte Karte, die jedes Jahr durch ein anderes historisches Motiv geschmückt wird. Die Kartenmotive werden mühevoll recherchiert, Kuriositäten und Wissenswertes wird in Form eines Flyers der Karte beigelegt. Folgender Streifzug durch die Weihnachtskarte der Universitätsbibliothek Regensburg soll einen Einblick geben, was man dank des Kartenmotivs über Weihnachten lernen kann.

Der Holzschnitt die Anbetung der Könige ist Teil von Albrecht Dürers Marienleben (1503/04). Darin werden wichtige Stationen aus Marias Leben in 18 Bildern erzählt. Dürer scheute nicht davor zurück, neben den kanonischen Evangelientexten auch apokryphe Quellen zur Konstruktion seiner Marienvita zu verwenden.

Aus dem 18. Jahrhundert stammt der naturgetreu kolorierte Kupferstich einer Christrose des Nürnberger Künstlers Georg Wolfgang Knorr (1705-1761). Im Mittelalter glaubte man, dass die Kröte (lat. bufo) ihr Gift von der Christrose bezieht, unter der sie sich zu ihrem Schutz verbirgt. Wie kamen die Menschen auf diese Vermutung? Sowohl Hahnenfußgewächse als auch Amphibien sind vermehrt in Feuchtgebieten anzutreffen. Des Weiteren bietet sich eine Namensanalogie der Gattung Ranunculaceae zu lat. rana (Frosch) an.

Als Gedenktag von Adam und Eva gilt der 24.12., auch wenn dies heute in vielen Kalendern nicht mehr aufgeführt ist. Der Granatapfel gilt als Symbol für den Sündenfall, die Erinnerung daran wurde durch ihn im Brauchtum weitergegeben. Die Frucht der Sünde, der Paradiesapfel, verhalf dem Paradeisl zu seinem Namen und hängt heute in Form einer Christbaumkugel an fast jedem geschmückten Christbaum.

Die erste Weihnachtskarte der Universitätsbibliothek Regensburg beschäftigte sich mit den historischen Wetteraufzeichnungen an Weihnachten vor 200 Jahren in Regensburg (am 24.12.1810 zunächst mit milden Temperaturen und bedecktem Himmel, an den Weihnachtsfeiertagen folgte Sturm und Gewitter). Die Wetteraufzeichnungen stammen aus den Observationes meterologicae, die im Kloster St. Emmeram entstanden und zu den ältesten durchgängig geführten meteorologischen Berichten Europas zählen.

Jedes Jahr brachte der Münchner Bilderbogen ein Blatt mit weihnachtlichen oder winterlichen Motiven heraus. Der Kupferstich aus dem Jahr 1853/54, der vermutlich auf Tony Muttenthaler (1820-1870) zurückzuführen ist, zeigt in fünf Bildstreifen, was bei einer Schlittenfahrt alles schief gehen kann: Ein bissiger und pfeilschneller Hund verdirbt den vornehmen Herrschaften das geruhsame Wintervergnügen. Reiter und Burschen werden angefallen, ein Pferd scheut und ein Kind heult. Die ganze Gesellschaft wird aufgewirbelt und der Kutscher sogar von einem listigen Affen geärgert.

Dieses Jahr steht die Mistel im Mittelpunkt. Vor allem in Frankreich und in England werden zur Weihnachtszeit und zu Neujahr grüne Mistelzweige im Haus aufgehängt, weil sie als Glücksbringer helfen, dass die Glückwünsche, die unter ihnen ausgetauscht werden, in Erfüllung gehen. Und damit auch die Studierenden, Wissenschaftler*innen und Mitarbeiter*innen der Universität Regensburg einen Ort zum Austausch ihrer Glückwünsche haben, hängt im Foyer der Zentralbibliothek ein Mistelzweig und harrt seiner Dienste.

Die aktuelle Weihnachtskarte kann an der Ausleihtheke der Universitätsbibliothek Regensburg für 3,- € erworben werden. Die Karten vorangeganger Jahre können bestellt werden über: ub.veranstaltung[at]ur.de

(CZ)

Keine Kommentare mehr möglich!

0 Kommentar(e)