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Coworking Spaces in Bibliotheken oder warum ein Teppich alles verändern kann

Avatar of Student/in Student/in | 03. Dezember 2019 | Gedankensprünge, Vortrag



Coworking Spaces in Bibliotheken oder warum ein Teppich alles verändern kann

Bibliotheken sind nicht nur reine Bücherspeicher. Viel mehr sind sie für die Nutzer ein wichtiger Ort zum Lernen und in der Klausurenphase oftmals auch ein zweites Zuhause. Verschiedene persönliche Vorlieben erfordern dabei ein breites Spektrum unterschiedlicher Lern- und Arbeitsplätze. Die freie Wirtschaft hat längst das Potenzial so genannter Coworking Spaces erkannt, die von kommerziellen Anbietern gegen eine Gebühr zur Verfügung gestellt werden. Nutzer sind hier vor allem junge Kreative und Start Ups. Auch Bibliotheken entdecken dieses neue Raumkonzept zunehmend für sich. Doch was zeichnet eigentlich so einen Coworking Space aus? Gruppenarbeitsräume sind in Bibliotheken doch nichts Neues?

Diese Fragen beantwortete uns am 2. Dezember Dr. Klaus Ulrich Werner, der Leiter der Philologischen Bibliothek der Freien Universität Berlin, in einem anschaulichen und interessanten Vortrag am Fachbereich.

Coworking Spaces sind demnach weit mehr als weiß gestrichene Zimmer mit großen Gruppenarbeitstischen. Sie sind Räume, die das Lernen und die Kommunikation verändern und fördern können.

Dahinter verbirgt sich ein Raumkonzept, das verschiedene Formen von Arbeitsplätzen in einer ungezwungenen Atmosphäre verbindet. So kommt es, dass sich im Lesesaal neben klassischen Tischen und Stühlen auch Perserteppiche, Stehlampen und gemütliche Sessel wiederfinden. Oder Jacken und Taschen, die für gewöhnlich in Schließfächer verbannt sind, an schicken Garderobenständern zur Schau gestellt werden. Plötzlich hat man eher das Gefühl, sich in einem schicken Café anstatt in einer staubigen Bibliothek zu befinden. Fehlt eigentlich nur noch der Kellner oder? Genau das ist der Effekt, den ein Coworking Space bewirken möchte: mit Hilfe einer Wohlfühlumgebung neue Inspiration schaffen, Zusammenarbeit fördern und Kommunikation erleichtern.

Die Umsetzung stellt zwar für viele Bibliotheken noch eine organisatorische und räumliche Herausforderung dar und ein Coworking Space ist sicher auch nicht die Lösung für jedermann. Dennoch gibt es schon erste erfolgreiche Beispiele, wie die Hochschulbibliothek in Winterthur in der Schweiz zeigt. Hier wurde eine ganze Etage diesem Konzept gewidmet und erfreut sich bei den Nutzern großer Beliebtheit. Besonders wohl die gemütlichen Liegen für ein Nickerchen zwischendurch.

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3 Kommentar(e)

@ |

05. Dezember 2019

Das finde ich auch. Ich glaube nämlich nicht, dass die Coworking Spaces immer ZUSÄTZLICH geschaffen werden. Wo soll der Platz auch herkommen? Es liegt wohl näher, dass bereits vorhandene Arbeitsplätze dafür genutzt werden und am Ende deutlich weniger arbeiten können als zuvor.


Ein Skeptiker |

05. Dezember 2019

Ich stehe dem Konzept Coworking Space in Bibliotheken sehr skeptisch gegenüber. In der Theorie hört sich das ja ganz gut an: entspannte, Kreativität fördernde (?) Atmosphäre und das Eingehen auf verschiedene Lerntypen. Aber in der Realität ist das - meiner Meinung nach - rein platztechnisch weder umsetzbar noch effizient. Gerade wenn man bedenkt, dass viele (Uni-)Bibliotheken phasenweise überfüllt sind oder man 15min nach Öffnung keinen Arbeitsplatz mehr findet, erscheint es fast schon töricht, einen ausladenden Coworking Space für eine handvoll Personen einzurichten anstatt mehrere Tischreihen aufzustellen.


Name |

03. Dezember 2019

Interessanter Beitrag. Ich frage mich jedoch, wie "konstant" dieser Trend ist und wie ratsam es ist, hierin wirklich Geld, Platz, Arbeitskraft etc. zu investieren. Klingt alles ein bisschen nach Instagram/ Influencer etc. und auch, wenn dieser "Lifestyle" noch beliebt ist, gibt es immer mehr, die sich bereits davon abwenden und wieder "weniger" wollen.

In Kombination mit traditionellen Lernorten (sprich klassischer Lesesaal) aber bestimmt eine tolle Sache, wenn man denn den erforderlichen Platz hat. =)