Brandschutzmaßnahmen haben offensichtlich ihre Berechtigung – vor allem in Bibliotheken. Dass diese Erkenntnis in früheren Jahrhunderten nicht unbedingt verbreitet war, zeigt ein Blick in die Geschichte der im Jahre 1800 gegründeten Library of Congress in Washington. Gut – der erste vernichtende Brand im Jahre 1814 war keine Folge mangelnder Vorsicht, sondern die Freizeitbeschäftigung marodierender Soldaten im Britisch-Amerikanischen Krieg. Der sonst so humanistisch gesinnte Thomas Jefferson (von seinen eigenen Sklaven auf dem heimischen Großgrundbesitz vielleicht einmal abgesehen …) bot zum Trost seine Privatbibliothek zum KAUF an. So konnten die Bestandslücken vorläufig geschlossen werden. 1851 wurde diese Sammlung der Library of Congress vom nächsten verheerenden Feuer vernichtet, zudem fiel diesem Brand auch ein zeitgenössisches Portrait von Christoph Kolumbus zum Opfer. Schon wenige Jahre später verlor die Bibliothek sowohl ihre Bestände beim dritten Großbrand – als auch ihr Pflichtexemplarrecht. Bestandsaufbau in einer Universalbibliothek ist unter solchen Umständen natürlich kein Vergnügen. Nun, beides bekam die Library of Congress im Laufe der Zeit wieder. Heute ist sie nach Beständen zwar nur die zweitgrößte Bibliothek der Welt – aber immerhin beschäftigt sie die meisten Mitarbeiter (>4000): Es bleibt zu hoffen, dass diese in Zeiten eiserner Sparsamkeitsgebote nie mit offenem Feuer heizen und bei Kerzenschein arbeiten müssen …

(Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Library_of_Congress)