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Serie: Methoden und Tools für die IK-Vermittlung – Die Methode mit der Oma

Avatar of Student/in Student/in | 24. November 2019 | Fachliches



Babuschka

Eine weitere Methode für die IK-Vermittlung ist die Babuschka-Methode. Im Mittelpunkt steht hierbei eine bunt bemalte, ineinander schachtelbare Holzpuppe aus Russland. Ihr werdet sie vermutlich alle unter dem Namen "Matrjoschka" kennen.

Warum dann aber die Bezeichung Babuschka-Methode und woher kommt der Bezug zur Oma? Die Sache mit der Oma lässt sich ganz leicht erklären: Babuschka bedeutet im Russischen so viel wie "Großmutter" oder "Oma". Und warum dann Babuschka-Methode und nicht Matrjoschka-Methode? Ehrlich gesagt: Keine Ahnung, bis auf die Tatsache, dass die Matrjoschka-Puppen fälschlicherweise auch gerne als Babuschka bezeichnet werden.

Da nun die Begrifflichkeiten geklärt sind, folgt nun die Erklärung der Methode: Bei der Babuschka-Methode geht es vor allem um die Präzisierung, Strukturierung und Klärung von Interessen. Es sollen tieferliegende Wünsche oder Bedürfnisse aufgedeckt und das Suchen nach Alternativen angeregt werden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Methode ursprünglich zur politischen Bildung in der Jugendarbeit entwickelt wurde und mittlerweile gerne in der Trainings- und Teamarbeit sowie der Therapie (hier z.B. bei Paaren oder traumatisierten Personen) angewendet wird. Anwendbar ist die Methode demnach sowohl auf Einzelpersonen als auch auf Gruppen und speziell auf Kinder und Jugendliche ab acht Jahren.

Für die Umsetzung benötigt man eine Matrjoschka-Puppe und Klebezettel. Zu Beginn braucht man eine Anfangsidee bzw. -frage, die den Ausgangspunkt bildet. Diese schreibt man auf einen Klebezettel und klebt diesen auf die äußerste Puppe. Im Anschluss daran stellt man sich die Frage, welche Bedürfnisse, Wünsche, Interessen hinter der Anfangsfrage/-idee stecken. Die Antwort (=Präzisierung) schreibt man wieder auf einen Zettel und klebt diesen auf die zweite, innenliegende Puppe. Auch bei dieser Antwort fragt man sich, was dahinter steckt und notiert die Antwort. Diese Schritte wiederholt man solange bis man bei der letzten Matrjoschka-Puppe angelangt ist. Am Ende vergleicht man alle Klebezettel miteinander und arbeitet heraus, welche Präzisierung einem am wichtigsten ist. Man kann damit auch ermitteln, ob man sein eigentliches Ziel vielleicht mit anderen Methoden/Mitteln besser erreichen könnte.

Lässt sich die Babuschka-Methode im bibliothekarischen Bereich anwenden? Vermutlich Jein. Selbstverständlich kann man sie intern zum Brainstorming, der Projektplanung und der Evaluation (Was fehlt, was wäre gut, was soll überhaupt erreicht werden) verwenden, aber wer würde sich dafür schon mit bunten Puppen zusammensetzen? Für Bibliotheksnutzer könnte die Methode beim Abklären der Interessen oder Wünsche zu Beginn einer Schulung interessant sein. Aber auch hier: will man dafür bunte Puppen verwenden? Könnte unter Umständen etwas kindlich oder sogar lächerlich wirken. Die Babuschka-Methode kann man seinen Bibliotheksnutzern aber durchaus als gute Recherchestrategie zur Erarbeitung eines wissenschaftlichen Themas mitgeben. Hinterfragt man jeden Punkt seines Themas, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man irgendetwas wichtiges außeracht lässt, eher gering.

Fazit: Den Einsatz der freundlichen Matrjoschka-Puppen sollte man individuell vom Publikum abhängig machen. Die Idee hinter der Babuschka-Methode – nämlich das Hinterfragen und somit Präzisieren, Strukturieren und Klären von Interessen – ist vielseitig anwendbar und ideal geeignet, wenn man mal bei einem Thema nicht weiterkommt.

(BD)


Quellen:

http://www.bpb.de/lernen/formate/methoden/62269/methodenkoffer-detailansicht?mid=605

http://methodenundmehr.de/babuschka-methode/

 

 

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1 Kommentar(e)

Holzstapler |

24. November 2019

Schöne Sache, werde schauen worauf sich diese Methode alles vernünftig anweden lässt.

Vielen Dank, weiter so!