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Hier berichten wir von den großen und kleinen Erlebnissen unserer Ausbildungsreise – von Exkursionen in alte und neue Bibliotheken, von Studienfahrten und Praktika in fernen und nicht ganz so fernen Städten, von Vorträgen, Konferenzen und natürlich dem Studienleben in München.

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Studienfahrt nach Wien - Teil 3

Avatar of Student/in Student/in | 23. November 2016 | Studienfahrt, Führung, Führung | Bibliothek



Kurs 2014/17 in der UB Wien

Donnerstag (22. September)
Der vorletzte Tag unserer Wienreise begann mit der Führung durch die Universitätsbibliothek. Dort besichtigten wir Altbekanntes, wie die Orts- und Fernleihe, verschiedene Lesesäle und das Magazin. Auch häufig vorkommende Probleme wurden dabei wieder thematisiert, wie das Platzproblem oder das weit entfernte Außenmagazin. Trotzdem hat die Universitätsbibliothek beeindruckende Zahlen zu bieten: Mit ihrem Bestand von ca. 7 Millionen Büchern, 325.000 E-Books und mehr sieht sie sich als größte Bibliothek Österreichs und darüber hinaus als älteste Universitätsbibliothek im deutschsprachigen Raum, da sie bereits 1365 gegründet wurde.
Als nächstes gingen wir allerdings vom "Großen zum Kleinen" über und besichtigten im Anschluss an die UB noch die kleine Fachbereichsbibliothek Geschichte. Dabei ging es noch einmal durch den kleinen Lesesaal der Fachbereichsbibliothek und ihr Magazin und wir erfuhren einiges über Aufstellung und Benutzung.
An diesem Nachmittag teilte sich der Kurs in zwei Gruppen: Die eine unternahm einen Ausflug ins Kloster Melk, die andere besichtigte das Literaturhaus Wien.
Nach einer gemütlichen Bahnfahrt über Land, erreichte die Melk-Gruppe nach einem kurzen Spaziergang das Stift. Dort nahmen wir an einer touristischen Führung teil, im Rahmen derer auch zwei der insgesamt 12 Räume der Klosterbibliothek gezeigt wurden. Diese sind etwas kleinere Verwandte des barocken Prunksaals der Nationalbibliothek, mit Regalen in zwei Etagen, einer reich bemalten Decke und den "unvermeidlichen" Himmels- und Erdgloben. In der Mitte des größeren Raumes befinden sich Vitrinen, in denen einige Kostbarkeiten aus dem Bestand der Bibliothek ausgestellt werden. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass die Bibliothek einen Bestand von etwa 80 000 Bänden hat, darunter etwa 1800 Handschriften, und auch heute noch eifrig genutzt wird. Die Bestände, die sich, wie zu erwarten, hauptsächlich mit religiösen Themen befassen, werden von einem Bibliothekar und drei weiteren Mitarbeitern betreut. Der malerische Blick über die Wachau und ein Spaziergang in den Gärten des Klosters rundeten den wunderschönen Ausflug ab.
Währenddessen machte sich die andere Gruppe auf den Weg ins Wiener Literaturhaus, in dem die österreichische Literatur der Gegenwart umfassend gesammelt wird. Diese Spezialbibliothek für die österreichische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts besitzt sowohl eine große Zeitungsauschnittsammlung als auch einige Nachlässe österreichischer Autoren (u.a. Joseph Roth), die im Magazin aufbewahrt werden. Besonders fielen uns die liebevollen Details auf, wie der alte Zettelkatalog, der zu einer Zitatesammlung umfunktioniert worden war, oder die Ohropax zum Mitnehmen, die mit einem passenden Franz-Kafka-Zitat ausgestattet sind: "Vom Lärm verfolgt... Ohne Ohropax bei Tag und Nacht ginge es gar nicht." Nach dieser kurzweiligen Führung nutzten wir den restlichen Nachmittag, um Wien ein letztes Mal in dieser Woche in kleinen Gruppen auf eigene Faust zu erkunden.

Freitag (23. September)
Der Freitagvormittag war dem Öffentlichen Bibliothekswesen gewidmet: Wir besichtigten die Hauptbücherei der Stadt Wien, deren Design stark an ein großes Schiff erinnert, inklusive Bullaugen und Oberdeck mit Café und traumhaftem Ausblick. Die Hauptbücherei lädt mit ihrem Wohlfühlambiente, den bequemen Sitzmöglichkeiten und der schönen Aussicht zum Verweilen ein. Hier wurde das Konzept "Bibliothek als Dritter Ort" sehr konsequent umgesetzt. Neben dem häuslichen Umfeld als erstem und dem Arbeitsumfeld als zweitem Ort wird die Bibliothek zu einer Begegnungsstätte. Hier kann man nicht nur Bücher und andere Medien ausleihen, sondern sich mit Freunden treffen, Musik hören, Lernen oder einfach nur ein bisschen schmökern. Neu war für uns das Konzept der sogenannten Colleges. Hierbei handelt es sich um thematisch gegliederte Abteilungen, welche jeweils von einem festen, sich weitgehend selbst organisierenden Team betreut werden. Die Bücherei organisiert für ihre Nutzer neben Lesungen auch viele Veranstaltungen zu den Themen Kunst, Architektur und Technik, wie z. B. einen 3D-Drucker-Workshop. Die Besichtigung der Hauptbücherei war ein gelungener Abschluss unserer 5-tägigen Bibliotheks-Besichtigungstour. Am frühen Nachmittag machten wir uns nach einer gelungenen Woche mit vielen neuen Eindrücken auf den Weg nach Hause.

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